Alle diese Geschichten sind von mir.
Für deren Inhalte, bin allein ich verantwortlich und wer sie liest, tut das auf eigenen Wunsch und beschwert sich NICHT bei mir über ihren Inhalt.
Verbesserungsvorschläge sind jedoch gerne gesehen und ich würde mich darüber freuen.
PS, die Story: "Aus Edwards Sicht" entstammt meiner Feder (Tastatur), deren Figuren gehören aber allein Stephenie Meyer. Außerdem verdiene ich damit kein Geld.
10.???
10.(Raven Pov)
Eine ganze Lagerhalle, voll mit alten Texten!
Das konnte doch nur ein Traum sein! Wie war Marco bloß an die Karten gekommen?
Er schaute zufrieden auf mich herunter. „Na, ist mir die Überraschung gelungen?“
„Ja, eindeutig!“, strahlte ich ihn an. „Danke sehr!“
„Dafür hab ich aber etwas gut bei dir.“, sagte er mir augenzwinkernd und schob mich weiter in die Halle, um den anderen Gästen Platz zu machen.
Ich ging sofort auf die erste Wand zu und schaute mir den Text dort an.
Im Jahre 1650
Heute hatte man mich hierher geschickt, um alles niederzuschreiben, was ich über den großen und schrecklichen Krieg weiß.
Es ist meine Pflicht als Geschichtsschreiber aller Clans, dies den nächsten Generationen zu hinterlassen, doch etwas hindert mich daran die Tinte in meiner Feder zu den Worten zu formen, die ich in Gedanken halte. Vielleicht sind es die Gräueltaten, die damals geschahen, die vielen Menschen die ums Leben kamen, von den vielen in unseren Reihen gar nicht erst zu sprechen.
Wir haben viele Fehler begangen; wir, die Unsterblichen, wir, die Hüter der Nacht.
Mir kam der Text in keiner Weise bekannt vor.
„Die Hüter der Nacht“, war ein Ausdruck denich noch nie zuvor gehört oder gelesen hatte. Wer war damit gemeint, oder besser was?
Der Text schien handschriftlich verfasst worden zu sein. An manchen Stellen war das Pergament braun verfärbt, wie man es von alten Schriftstücken her kennt.
Die Feder hatte auch kleine Kleckse roter Farbe hinterlassen, doch es musste ein begabter Schreiber gewesen sein, denn die Schrift war klar und deutlich zu lesen, als ob es erst gestern geschrieben worden wäre und nicht schon vor 350 Jahren. Vielleicht waren die Texte auch gut gelagert worden, oder einfach nur Fälschungen.
Ich besah mir den Kasten genauer an, in dem das Schriftstück steckte.
Es war einfaches Glas, aber durch ein Schloss gesichert, welches bestimmt mit Sensoren ausgestattet war, damit man sofort bemerkte, wenn jemand es abzunehmen versuchte.
Ich beugte mich weiter vor um den Text besser lesen zukönnen.
Niemand von uns weiß bisher, warum wir hier auf der Erde wandeln oder wieso wir anders sind als die Menschen. Vielleicht sind aber auch die Menschen anders, und nicht wir?
Darauf wird es so bald keine Antworten geben. Wir müssen wohl so weiterleben, uns mit unserem Schicksal abfinden, dass wir in der ewigen Nacht leben müssen und die Sonne nur in unseren ersten Jahren auf dieser Erde zu sehen bekommen.
Dass damals die Menschen nichts von uns Unsterblichen mitgekriegt haben, außer denen die durch unsere Hand starben, war und ist ein Wunder.
Dieses Wunder sollten wir nutzen und es nicht wieder durch einen Krieg solchen Ausmaßes zerstören.
Hier war das erste Schriftstück zu Ende und ich fragte mich, wo wohl das nächste sei.
Ich musste einfach wissen, wer genau diese „Unsterblichen“ waren. Von welchem Krieg dieser Schreiber redete und was so anders an ihnen sein sollte.
„Gefallen dir die Texte, Raven?“, riss Elviras Stimme hinter mir, mich aus meinen Gedanken.
„Ja, sie sind fesselnd, du solltest dir das auch einmal durchlesen.“
„Werde ich auch gleich“, sagte sie mit einer Geduld, die sonst nur eine Mutter aufbringen konnte.
Wenn ich einmal von etwas fasziniert war, konnte man mich nur schwer davon lösen.
„Möchtest du etwas trinken?“
„Ähm, nein, danke. Ich lese lieber weiter.“, winkte ich ab und lächelte ihr entschuldigend zu.
„Das hab ich mir schon gedacht, aber nicht dass du mir noch an den Glasscheiben vor den Kästen hängst“, lachte sie.
„Ich doch nicht!“, antwortete ich gespielt entrüstet.
Elvira wandte sich um, um auch den Text im Kasten zu lesen. Ich schaute mich im Saal um und versuchte einen Anhaltspunkt dafür zu entdecken, wo der Text weiterging.
Erst jetzt fielen mir die Zahlen an den Wänden auf. Auf der Wand, vor der ich gerade gestanden hatte, war eine Eins gemalt und keine fünf Schritte entfernt, erblickte ich die nächste, auf der eine großeZwei stand. Mit schnellen Schritten war ich vor dem Schaukasten und schaute mir den Text an.
Auch dieser war in rot geschrieben, ebenfalls war es dieselbe Handschrift wie vorhin.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es noch keine Clans gab, nur einzelne Verbände von Nomaden. Wir lebten überall und nirgendwo. Es gab nur wenige, die sich niedergelassen hatten undsie besaßen Gebiete in denen sie jagten und lebten. Wir anderen respektierten sie und ließen sie in Ruhe.
Manche von uns waren aber neidisch auf sie, weil sie einen Weg gefunden hatten sich niederzulassen. Nicht jeder konnte das, denn es gab nur wenige Gebiete in denen wir Unsterblichen leben konnten ohne gestört zu werden. Ich muss zugegeben, ich war auch einer dieser Neider und doch hielt ich mich mit meinem Neid zurück.
Es musste etwas Schreckliches passiert sein, sonst würde der Schreiber nicht mit solch vorsichtig gewählten Worten sprechen. Nicht so voller Ehrfurcht.
Ich konnte mich mit meiner Neugierde beinahe nicht zurückhalten.
Einer meiner Freunde hatte auch großen Neid auf eine Familie hier in der Gegend.
Er konnte nicht verstehen, wieso es ihnen besser gehen sollte als vielen anderen. Wieso sie sich mit den Annehmlichkeiten umringen konnten und wir anderen nicht.
Ich behielt meinen eigenen Unmut für mich und sagte nichts zu ihm und den anderen.
Doch nicht mein Freund überschritt die unausgesprochene Regel, niemals in einem solchen Gebiet zu jagen, sondern ein mir fremder Unsterblicher.
Langsam wurde ich richtig ungeduldig.
Wer waren diese „Unterblichen“ denn nun?
„Du scheinst sehr interessiert zu sein.“, stellte eine sanfte Stimme neben mir fest.
Erschrocken drehte ich mich zu der Stimme um fast mit einem Riesen von Mann zusammen zu prallen.
„Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte die Stimme weiterhin sanft zu mir, obwohl ich einen leichten Anflug von Belustigung heraushören konnte.
Ich hob langsam meinen Kopf und versuchte trotz des komischen Lichts in diesem Raum sein Gesicht erkennen zu können.
Vor mir stand ein Mann mit längeren Haaren. Irgendetwas an ihm kam mir bekannt vor, viel zu bekannt. Ein Stich durchfuhr mich, als ich sein leichtes Grinsen sah.
Eine alte, schmerzliche Erinnerung kam wieder hoch.
Die Beerdigung meiner Eltern.
Dort hatte ich auch einen Mann gesehen, mit genau diesem Lächeln und den langen Haaren, doch er war fast sofort wieder verschwunden, als ich ihn gesehen hatte.
Das musste eine Einbildung sein, schließlich war der Mann vor mir um die 25 Jahre alt und konnte somit damals dann nicht älter als 19 gewesen sein.
Er beugte sich leicht nach vorn und strich mir mit einer Hand über die Wange.
„Ich finde es wundervoll, wenn sich jemand so sehr für solche Texte interessiert.“, flüsterte er nah an meinem Ohr.
Leicht verärgert stieß ich ihn von mir.
„Kommen Sie mir nicht zu nah!“, fuhr ich ihn an. Steif trat ich einen Schritt zurück. „Ich kenne Sie nicht einmal.“ Das Gefühl von Unbehagen in mir wuchs, als er die Hand, die mich berührt hatte, an seine Nase hob.
„Wusstest du, dass du nach Fresien duftest?“, fragte er mich unvermittelt, ohne darauf zu achten, was ich gesagt und getan hatte.
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht nur dass ich Fresien nicht leiden konnte, nein, wie konnte er solche Gerüche wahrnehmen und das nur durch eine kleine Berührung? Das war völlig unmöglich!
„Weißt du, wenn du weiter zurückweichen wolltest, müsstest du durch die Wand. Ich bezweifle aber, dass dir das gelingt. Deinen Versuch aber, würde ich gerne beobachten.“
Unbewusst war ich weiter vor ihm zurückgewichen und das ohne ihn aus den Augen zu lassen.
„Leider muss ich auch schon wieder los“, sagte er und verbeugte sich leicht vor mir. Es sah einfach nur lächerlich aus, wie sein Haar sich dabei über sein Gesicht legte, aber lachen konnte ich nicht, dafür war ich einfach zu angespannt. „Wir werden uns bald wiedersehen, das verspreche ich dir, mon ange.“ Mit den Worten drehte er sich um und verschwand in der Menge. Ein letzter, eiskalter Schauer überlief mich noch, bevor ich mich wieder einigermaßen im Griff hatte.
Wer war dieser Mann und wieso tauchten wieder diese alten Bilder auf? Vor allem aber, was hatte er von mir gewollt?
Ich schüttelte den Kopf.
Jahre lang hatte ich es geschafft meine Vergangenheit einigermaßen verdrängen zu können und jetzt tauchte dieser Mann auf – von dem ich nicht einmal den Namen kannte – und ließ die alten Erinnerungen in mir aufsteigen!
„Raven-Schatz, ist etwas?“, fragte die besorgte Stimme von Marco mich.
Ich blickte Marco ins Gesicht und lächelte ihn an. „Nein, es ist nichts.“
Nicht einmal Marco wusste über meine Vergangenheit Bescheid, dabei war er mein engster Vertrauter. Niemals redete ich mit jemanden über dieses Thema. Wieso auch? Vergangenheit ist Vergangenheit, da konnten ein paar Worte auch nichts daran ändern. So setzte ich mein Lächeln auf und versteckte alle schlechten Erinnerungen in mir.
Marco jedoch schien zu bemerken, dass ich mich anders verhielt als sonst.
„Wer war dieser Mann, mit dem du gerade geredet hast? Kenne ich ihn?“
„Wohl eher nicht. Mir ist er auch gänzlich unbekannt.“
„Aha, wenn das so ist…“ Achselzuckend wechselte er das Thema und ging nicht weiter darauf ein. „Und, gefallen dir die Texte und das Ambiente?“ Mit einer ausholenden Bewegung umfasste er das ganze Gebäude.
„Ja, mir gefällt es sehr gut“, bis auf den Typen von gerade, dachte ich mir.
Eine Weile betrachtete ich Marco noch, dann wandte ich mich auch schon suchend nach dem nächsten Schriftstück um. Plötzlich ertönte ein lauter Knall, der anscheinend in meiner Nähe ausgelöst wurde. Völlig erschreckt zuckte ich zusammen. Alle schrien wild herum und liefen kreuz und quer. Tische wurden umgerissen in dem Versuch schneller als der andere zu entkommen. Jemand lief gegen eine Wand und schien sie beinahe umzuwerfen. Wie ich vermutet hatte ging ein Kreischen los, doch dass bemerkte ich nur nebenbei, denn schon der nächste Knall ertönte. Ich drehte mich und versuchte durch die Massen zu erkennen, was hier vor sich ging. Mein Blick blieb an dem Mann von gerade eben hängen. Er stand auf einer Anhöhe und hatte eine Waffe in der Hand. Ich konnte nicht genau sagen welche, dazu stand er zu weit weg. Er schien meinen Blick zu spüren und drehte sich zu mir um.
Mir blieb fast das Herz stehen.
Das waren keine normalen Augen, die mich da anstarrten! Es lag etwas Irres in ihnen, was mich instinktiv zurückstolpern ließ. Zum Glück stand Marco direkt hinter mir und gab mir Halt.
„Wir sollten hier schnellstens weg!“, rief er über den Tumult und das Kreischen hinweg. In diesem Moment erklang ein weiterer Knall, lauter als der letzte. Ich zuckte wieder zusammen.
„Aber was ist mit Elvira und Damien?“
„Die sind bestimmt schon draußen!“
Schnell zog mich Marco durch das Gedränge zum Ausgang. Wie eine Puppe wurde ich von den Leuten hin und hergeworfen.
Ich warf einen letzten Blick auf die Erhöhung auf der, der Mann stand. Er schaute mir weiter mitdiesen irren Augen nach, als wollte er mich aufspießen. Ein weiterer Knall ertönte und diesmal konnte ich sehen woher er kam!
Ein weiterer Mann sprintete auf die Erhöhung zu und hielt etwas Langes in den Händen.
Mein Herz setzte einen weiteren Moment aus. Es war ein Schwert!
Der Mann sprang auf das Podest und attackierte den Anderen. Der jedoch starrte mich weiterhin an und kriegte den zweiten Mann so kaum mit.
Plötzlich wurde mir die Sicht genommen und im nächsten Moment stand ich auch schon draußen.
Noch ein Knall kam aus der Halle, doch Marco zerrte mich einfach weiter ohne sich auch nur umzudrehen. Er hielt erst am Auto an und ließ mich los.
Mein Herz schlug in einer Geschwindigkeit, die einem Kolibri alle Ehre gemacht hätte.
Wo waren nur Elvira und Damien? Hoffentlich ging es ihnen gut!
Meine Beine zitterten heftig, als ich versuchte mein Herz irgendwie zu beruhigen.
Marcos Handy fing an zu summen. Er schaute schnell auf das Display.
„Damien“, sagte er nur bevor er ranging. „Ja, uns geht es gut. Ist bei euch alles in Ordnung?“
Marco schaute mich an und gab mir mit einem aufmunternden Lächeln zu verstehen, dass es den beiden gut ging.
Erleichtert lehnte ich mich gegen das Auto, doch meine Beine wollten einfach nicht zur Ruhe kommen, genau wie mein Herz. Die Angst steckte immer noch in meinen Knochen und ich hatte Mühe mich aufrecht zu halten.
„Wir sehen uns, oder telefonieren bald wieder.“ Mit diesen Worten legte Marco auf. „Sie fahren jetzt nach Hause. Genau dasselbe sollten wir jetzt wohl auch lieber machen.“Marco schloss das Auto auf, stieg jedoch nicht sofort ein.
„Eigentlich war das alles nicht so geplant.“, seufzte er. „Eigentlich wollte ich dich noch zum Essen ausführen.“
Niedergeschlagen starrte Marco vor sich hin.
Trotz meiner Beine die mich kaum halten wollten ging ich auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und legte meinen Kopf an seine Brust. „Ist doch nicht so schlimm. Das Essen können wir bald nachholen. Für dich würde ich sogar wieder dieses Kleid anziehen.“ Durch sein Hemd hindurch hörte ich wie schnell sein Herz schlug. Fast so schnell wie mein eigenes, dachte ich mir.
„Das ist eine gute Idee“, gab er zu. „Wir müssen aber so bald wie möglich essen gehen.“
Verwirrst schaute ich ihn an. „Wieso?“
„Na, weil du sonst wieder einen Rückzieher machst.“
„Nein, dass werde ich nicht tun. Hoch und heilig versprochen.“
„Gut, dann will ich dir mal glauben“, sagte Marco nervös lachend und ließ mich los. „Aber wir sollten jetzt wirklich los.“
„Ja, gut. Ich brauche jetzt auch unbedingt mein Bett.“
Ich stieg vorne ein, direkt beruhigte sich mein Herz wieder und meine Beine hörten ein wenig auf zu zittern. Langsam lehnte ich mich gegen den Sitz und versuchte gleichmäßig zu atmen um die Angst in meinem Inneren etwas zur Ruhe zu zwingen.
‚Was ist das bloß für ein Tag? ‘, dachte ich noch, bevor Marco auch schon losfuhr und das Chaos hinter uns lies.
12.04.08
3.3.09
Hallihallo!!! *wink*
Ich habe eine sehr gute Nachricht an alle die meine Story "The vampire and me" lesen: Es ist ein neues Kapitel da!! ^^
Hoffe es gefällt euch. Ich habe auch eingestellt, dass ihr direkt zu jedem neuen Kapitel (auch zu den alten) einen kleinen Kommentar dalassen könnt. Es wäre wirklich sehr lieb von euch, wenn ihr das tätet, ich möchte ja schließlich wissen wie meine Story so ankommt. ^^
GLG Raven
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Wer gerne ein Passwort und einen Nickname für die Seite von "The vampire and me" möchte, kann mir sehr gerne eine E-mail schreiben. Der/diejenige bekommt sofort beides von mir zugesandt. ^^
Meine E-mailadresse findet ihr unter "Über mich"
GLG Raven