13.
Es hatte die ganze Nacht geregnet und auch war es sehr kalt draußen. Vor meinem Fenster bildete sich eine dünne Schneeschicht die, dank der Kälte, gefror und eine glatte Eisfläche bildete.
Innerlich hoffte ich dass sich die Sonne heute zeigen würde, damit ich nicht zur Schule musste. Doch die Sonne blieb hinter den Wolken und so zog ich mich für die Schule um.
Ich schalt mich innerlich als einen Feigling so vor einem Mädchen zurück zu weichen.
Als ich nach unten kam, um auf die anderen zu warten, empfing mich auch schon Alice am Fuß der Treppe.
„Hi, na wie geht’ s dir?“
„Gut, wieso fragst du?“
„Ach, nur so.“ Sie tat meine Frage mit einer Handbewegung ab und ging von der Treppe weg, so dass ich in die Eingangshalle treten konnte. Ich ließ mich aber nicht so leicht beeindrucken. Meine rechte Augenbraue wanderte leicht nach oben und ich schaute sie misstrauisch an.
‚Edward, dass bringt nichts, versuch es erst gar nicht’
„Dann sag es mir doch einfach.“
„Ahhh, du bist so ein Sturkopf!“
„Ich weiß. Also?“
„Ich hab mich gestern gewundert warum du plötzlich die CD hörst die ich dir geschenkt habe. Mehr nicht.“
Ich konnte mir ein Lächeln einfach nicht verkneifen.
„Alice du machst dir wegen meiner Musikwahl sorgen? Ich glaube so schlimm geht es mir nicht, dass sich das auf meinen Musikgeschmack auswirken könnte.“
„ich mache mir halt sorgen um dich, du bist mein Bruder.“ Alice schaute mich ernst an.
„Alice das Thema hatten wir bereits. Bis jetzt hat sich auch noch nichts bei mir geändert. Du weißt doch, du bist die erste die bescheid kriegt, wenn es irgendetwas neues gibt.“
„Edward, ich…“, doch weiter kam sie nicht, da sich die anderen jetzt auch langsam in der Eingangshalle einfanden.
Alice ging an mir vorbei zur Tür und flüsterte mir noch etwas im vorbeigehen zu. „Wir reden später weiter.“ Ich seufzte und ging ihr hinterher zur Garage.
„Und Jasper, hast du gut für deinen unangekündigten Spanischtest gelernt?“, fragte Alice ganz scheinheilig als wir alle im Auto saßen.
„Natürlich Alice, was hältst du von mir?“
„Hmm, eine gute Frage. Edward was halte ich von ihm?“ Sie schaute mich direkt an und ihr Blick bohrte sich in meine Augen.
Ich verstand ihre eigentliche Frage nur zu gut, aber wenn sie glaubte ich würde darauf zu sehr eingehen hatte sie sich geschnitten.
‚Was ist mit dir los?’, musste sie immer dann damit anfangen, wenn ich überhaupt keine Lust hatte?
„Das weiß ich noch nicht. Woher soll ich das auch wissen?“ Meine Stimme war härter als gedacht und sie guckte mich nur noch durchdringender an. „Ich werde es dir sagen, wenn ich es herausgefunden habe.“ Somit beendete ich das Gespräch und hoffte es heute nicht mehr führen zu müssen.
„Habe ich irgendetwas verpasst?“
„Nein Emmett hast du nicht.“ Alice lächelte ihn an und Emmett machte sich wieder daran seine Hausaufgaben zu erledigen. Rose schaute ihn von der Seite her an.
„Emmett, wieso kannst du das nicht wie jeder andere auch, zu Hause machen? Und mir heulst du dann immer die Ohren voll dir wäre so langweilig.“
„ich bin schließlich nicht ‚jeder andere’, außerdem ist das alles nur für einen Versuch den ich gerade starte.“
„Und der wäre?“ Rose schaute ihn an und zog ihre Augenbrauen zusammen.
Mein Lachen lies das Auto, wie am Tag zuvor Emmett, einwenig vibrieren, jedoch kamen wir keinen Zentimeter von der Fahrbahn ab. Alle schauten mich an, doch ich schüttelte nur meinen Kopf in Emmets Richtung.
„Das ist nicht dein ernst.“
„Doch! Ich werde versuchen mich wie ein Mensch zu benehmen!“ Er sagte das mit so todernster Stimme und Miene das wir uns alle nicht mehr halten konnten vor lachen.
„Was ist daran so lustig?“
Anstatt auf seine Frage einzugehen, stellte Jasper eine andere. „Aha, und die Hausaufgaben im Auto zu machen gehört dazu?“
„Ja, schon. Abschreiben bei einem Klassenkameraden geht schlecht, die rennen ja sofort weg, wenn ich ihnen zu nahe komm.“
„Wer kann es ihnen verdenken? Aber was willst du mit deinen Kräften machen? Und was ist mit er Revange gegen Jasper, willst du etwa sausen lassen?“ Rosalie stellte Emmett’ s Ernsthaftigkeit in frage und das mochte er gar nicht besonders nicht von seiner Freundin.
„Den Kampf verschieben wir. Und das mit meinen Kräften werde ich schon hinkriegen, ich werde mich einfach zügeln. Aber das beste kommt noch, ich werde Menschliche Nahrung probieren!“
„Ok Edward du bist aus dem Schneider! Emmett du bist durchgeknallt!!!!“ Jasper starrte Emmett einfach nur fassungslos an.
„Ich wette du hältst es keine drei Tage durch.“
„Und ich wette er schafft nicht mal zwei.“, hielt Rose ihm entgegen.
Rose und Jasper begangen zu wetten. Ich hielt mich mal raus und Alice machte aus reinem Wissen nicht mit, weil sie ja schon wusste wie es ausging. Ein Grund mehr für mich, auch nicht mit zu machen.
Emmett war beleidigt und Rose, Jasper und Alice waren bester Laune.
Doch mich quälte das Gefühl von gestern noch, das etwas passieren wird. Also lies ich das Gefühl zu und überlegte, was eigentlich passieren könnte.
Ich kam nur zu dem Schluss, dass es etwas mit Bella zu tun haben könnte, doch was genau, konnte ich nicht sagen.
Die Schule kam in Sicht und ich tauchte wieder aus meinen Gedanken auf.
Ich fuhr meinen Wagen so nah wie möglich an den Eingang und zog meinen Schlüssel aus dem Zündschloss.
„Und Emmett, fertig geworden?“ Rose guckte ihn immer noch skeptisch an.
„Fast, Mathe mach ich in der Pause, das haben wir als letztes.“
Emmett machte die Hintertür auf und stieg schon mal aus. Jasper folgte und kam um das Auto herum zur Beifahrerseite. Er hielt Alice die Tür auf und machte sie auch wieder hinter ihr zu.
Emmett hingegen lief einfach schon mal los und so musste Rose ihre Tür selbst aufmachen.
Als letztes stieg ich aus. Mit einem Dreher meines Schlüssels hatte ich das Auto auch schon abgeschlossen.
Um mich herum war plötzlich ein wildes durcheinander und ein lautes Quietschen erfüllte die Luft.
Ich schaute auf. Das Gefühl in mir wurde stärker. Mein Magen zog sich zusammen, als ich endlich die Stimmen aus meinem Kopf verbannte und die Szene überblickte.
Ein paar Autos weiter weg stand Bella neben ihrem Truck und starrte auf einen Punkt vor ihr. Der Punkt war Tylers Van, der auf sie zukam. Anscheinend hatte Tyler die Kontrolle über sein Auto verloren, denn der Van schlingerte hin und her, direkt auf Bella zu!
Mein Magen rebellierte nur noch stärker, als mir klar wurde, dass wenn sie da nicht sofort wegkam, sie tot sein würde, erfasst vom Van!
Tot, sie!
‚Nein, nicht sie! Nicht sie! Dass lass ich nicht zu!’